Paracas – Peru
Wir machten uns auf in die Kleinstadt Paracas , südöstlich ca. 3 Stunden gelegen von Lima. Dazu nutzen wir einen Bus für ein paar Euros , der sogar schön verstellbare und gepolsterte Sitze hatte. Perfekt!
Als wir losfuhren legte Max seine neugekaufte, schwarze Sonnenbrille in das Seitenfach. Neben uns saß ein Pärchen. Eine Frau mit etwas krausem, rötlichen Haar, einer Brille und im Alter zwischen 40 und 50 Jahren. Neben ihr ein etwas jüngerer, schmaler Mann mit einer bunten Cap.
Als wir endlich in Paracas ankamen stellten wir uns an dem Gepäckschalter an, um unsere Rucksäcke einzusammeln. Plötzlich fiel Max auf, dass er seine Sonnenbrille im Bus vergessen hatte. Das Pärchen, dass nun hinter uns stand wirkte sehr nervös, aber dabei dachten wir uns zunächst nichts. Die Suche war vergeblich. Als ich das Pärchen fragte, ob sie vielleicht die Sonnenbrille gesehen hätten, fuchtelte die Frau hastig mit ihren Händen herum und vermied jeglichen Augenkontakt. Der Mann hingegen präsentierte mir seine gräuliche Brille, die er trug und bestand darauf, dass ich mir diese von Näherem betrachte. Irgendwas stimmte hier definitiv nicht, aber durchsuchen konnten wir sie ja leider nicht. Also beließen wir es dabei und sammelten unsere Rucksäcke ein. Kurz danach kam nochmal die Frau zu uns und sagte mit ihrem leicht französischen Akzent: ,, Die Brille war im Seitenfach, oder?‘‘. Wir stimmten zu. Allerdings war das anscheinend nur eine kurze Anmerkung von ihr. Das machte uns jedoch noch skeptischer. Wenigstens war es nur ‘‘die Sonnenbrille‘‘.
Schließlich zogen wir weiter, nur diesmal ohne Brille.
Am nächsten Tag machten wir bei richtig schönem Wetter eine Bootstour zu den Islas Ballestas. Noch nie im Leben haben wir so viele Vögel an einer Stelle gesehen! Der große Fels, der aus dem Wasser ragte, war komplett bedeckt mit den wunderschönen Kreaturen! Zwischendrin waren noch ein paar Pinguine und Seelöwen zu sehen. Ein unglaublicher Tag und definitiv ein MUST SEE!
Nach der Tour gingen wir beim Sonnenuntergang noch ein bisschen am Hafen entlang.
Paracas war ein richtig schöner Ort und definitiv ein Besuch wert!
ICA
Eigentlich fuhren wir nur nach ICA, um von dort aus die Wüstentour zu machen. Doch jetzt wird uns der Aufenthalt wohl etwas länger in Erinnerung bleiben. In unserem Hotel gab es einen riesigen Aufenthaltsraum mit einem Billardtisch, einem Fernsehraum, einer Küche und einer Tischtennisplatte. Der Raum war umringt von Fenstern und einem großartigen Ausblick auf die Stadt. Wir setzten uns oft zum Arbeiten dorthin. Eins, zwei Fenster waren geöffnet und irgendwann flog eine Taube hinein. Sie versuchte eine lange Zeit immer und immer wieder hinauszugelangen und stieß mit ihrem Schnabel ständig gegen die Scheibe. Gut! Wir waren uns sicher: Dieser Taube muss geholfen werden! Mit einem Besenstiel versuchten wir sie hinauszutragen. Anfangs sah es sehr vielversprechend aus, jedoch zum Ende hin eheeeer nicht. Die Taube erschrak und flog direkt auf die gegenüberliegende Seite. Dort knallte sie mit voller Wucht gegen die Scheibe und stürzte anschließend auf den Boden. Oh gott. Regungslos lag sie da. Lebt sie noch? Ist sie vielleicht bewusstlos? Keine Ahnung??? Google hilft. Wir legten sie wie beschrieben und hoffnungsvoll in den Schatten und schauten immer mal wieder nach ihr. Als sie sich auch nach 2 Stunden nicht bewegte wurde uns allmählich klar, dass wir wohl nicht die besten Taubenretter waren.
Huacachina – Wüstentour
In Huacachina machten wir eine Dünenbuggy Tour mit Sandboarding. Actionpur! Der Fahrer unseres Jeeps drückte ordentlich auf das Gaspedal. Wir saßen ganz vorne und düsten hoch und extrem steil wieder hinunter. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl wir würden gleich auf dem Sand umkippen oder ausrutschen. Max war da eher lässiger. Manchmal fuhr der Fahrer bis kurz vor die Klippe und bremste abrupt. Herzinfarkt! Ganz oben auf einer riesigen Sand-Düne schnappten wir uns die Sandboards. Als ich nach unten schaute war ich mir sicher, dass ich das Herunterrutschen von der Düne mit dem Board definitiv nicht überleben werde und es lieber nicht tue (…und ich hab sonst nie Höhenangst!!!). Ein paar weitere Gruppenmitglieder waren gleicher Meinung. Es dauerte nicht lange und Max lag schon bereit zur Abfahrt. Er war der Allererste, der die riesige Düne herunterrutschte. Als er heil unten angekommen war rief er motivierende Sätze wie, ,,Halb so schlimm‘‘ und ,,Es macht soo Bock‘‘!. Schließlich ergriff ich all meinen Mut ( auf den Bildern und Videos sieht es bestimmt nicht so dramatisch aus, aber wenn man erstmal oben steht!…) und fuhr hinunter. Und es machte wirklich BOCK! Ich denke genau das ist das beeindruckteste am Reisen. Man tut Dinge, die man nie geglaubt hat zu tun oder überwindet Ängste, die schließlich zu einem unvergesslichen Erlebnis führen! Und wenn man dann natürlich noch so einen großartigen Reisepartner hat wie ich, kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen. Nachdem wir viele Male auf fast jeder Düne hinunterrutschten, schauten wir uns schließlich einen der schönsten Sonnenuntergänge mitten in der Wüstenlandschaft an. Unendliche Schönheit.
Nächster Stopp : Cusco
Gut zu wissen :
Auch hier merkten wir wieder, dass du mindestens die Grundwörter im Spanischen beherrschen solltest. In Südamerika sprechen nicht viele Menschen englisch.
Zum Glück lernen wir schon seit mehr als einem halben Jahr spanisch und können uns daher schon sehr gut verständigen. Ich muss allerdings zu geben, dass Max mir schon etwas voraus ist, aber ich folge dicht :D!
Ein paar Hacks, wie wir eine neue Sprache gelernt haben (und die wir gerne direkt gewusst hätten):
- Die meisten benutzen Duolingo oder Babbel, jedoch muss ich sagen, dass diese Apps uns nicht wirklich motiviert bekommen haben. Wir beide benutzen ,,Memrise‘‘. Eine App, die sich den Fortschritt beim Lernen merkt und dich immer wieder nach einer gewissen Zeit abfragt. Außerdem siehst du kleine Videoabschnitte, in denen die Einheimischen nochmal die Vokabeln mit ihrem eigenen Akzent sprechen.
- Außerdem gibt es eine geniale App, die nennt sich Italki. Dort kannst du für bereits 5 Dollar die Stunde einen Online Nachhilfelehrer buchen ( Es ist auf der Plattform einfacher einen Lehrer zu finden, der dir in Englisch eine neue Sprache beibringt ). Zusätzlich kannst du deine Ziele kategorisieren ( nur Sprechen, Grammatik lernen…). Wir persönlich benutzen es nur um Konversationen zu führen!
- Hinzufügend kann ich noch die die App Tandem empfehlen. Das ist eine Plattform, bei der du mit Menschen aus aller Welt kommunizieren kannst. Das Modell ist so gedacht, dass du ihnen deine Sprache beibringst und du dafür ihre erlernst. Manche möchten aber auch nur in ihrer Muttersprache sprechen, was umso besser für uns ist. Außerdem hast du auch die Möglichkeit mit den Menschen dort zu telefonieren, welches ein super Training ist, um eine neue Sprache schnellstmöglich zu erlernen und das sogar gratis. Die App ist kostenlos, auch wenn es anfangs nicht den Anschein macht (nur Premiummitglieder zahlen und das ist nicht wirklich notwendig)!
Wir sprechen so viel es geht in der anderen Sprache. Lesen Texte durch, schauen Youtube Videos oder Filme an mit Untertiteln, hören Geschichten oder ausländisches Radio und kreieren spaßige Bilder aus den schwierigsten Wörtern. Spaß dabei ist die Hauptsache!