Cusco – Peru
Der Horrortrip von Paracas nach Cusco
Erneut buchten wir uns einen Bus. Diesmal sollte die Fahrt aber etwas länger gehen. Ganze 18 Stunden! Beim letzten Mal hatten wir eine super Erfahrung gemacht. Wir saßen oben in einem Doppeldecker Bus, die Fahrt war super und wir konnten perfekt liegen. Nun packen wir 14 Stunden Fahrt obendrauf und es ist eine absolute Katastrophe! Scheiße! Unser Sitzplatz war im unteren Abteil und ganz am Ende des Busses. Daher konnten wir unsere Sitze nicht, wie die anderen Menschen, ganz nach hinten stellen. Erstes Problem. Umsetzen wäre eine Lösung gewesen, wäre nicht der ganze Bus proppenvoll gewesen. Zweites Problem: Genau hinter uns war die Klimaanlage und die ist bei weitem nicht leise gewesen. Zwischenzeitlich flog noch unsere ganze Lunch-Tüte durch den halben Bus und rollte in das anscheinend ausgelaufene Toilettenwasser auf den Flur. Lecker! Aber Essen konnten wir sowieso nicht wirklich, da wir ständig von A nach B rutschten oder hoch und runter sprangen aufgrund der 1000 Kurven, Berge, Schlaglöcher und was da sonst noch alles gewesen war. Fakt ist: Uns ging es gar nicht gut! Ein absoluter Horrortrip!
Wir machten 10 Kreuze als wir endlich Cusco erreichten!
Willkommen in Cusco
Eine beeindruckende Stadt, die auf 3400 m Höhe liegt! Da kann der höchste Berg in Deutschland nicht mithalten. Hier in Cusco und Umgebung erfährst du als erstes etwas über die sogenannte Höhenkrankheit. Umso höher du bist, umso weniger Sauerstoff hast du. Wenn man also zu schnell in die Höhe reist oder aufsteigt, kann es passieren, dass Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel oder Müdigkeit auftreten.
Nun sind wir uns etwas unsicher, ob wir unsere Busfahrt vielleicht auch deshalb als extremen Horrortrip wahrgenommen haben! Es dauerte nämlich etwas, bis unsere Kopfschmerzen vergingen und unser Wohlbefinden wieder erträglicher wurde.
Hier ein paar Bilder von Cusco :
Wir freuten uns schließlich auf unser Airbnb. Riesige Küche, großes Schlafzimmer, Wohnzimmer mit Fernseher. Schön. Bei 9 Grad Celcius ohne Heizung wiederum nicht so schön. Tatsächlich haben wir bei der Buchung nicht darauf geachtet, dass eine Heizung inklusive ist ( da es für uns definitiv eine Selbstverständlichkeit war) . Pustekuchen. Es war in unserer Wohnung kälter als draußen. Nach langem hin und her getexte mit der Vermieterin und kontaktieren des Airbnb Teams brachte sie uns endlich einen Heizlüfter. Sie machte ein Foto vom Stromzähler und erklärte uns, dass wir den Verbrauch am Ende des Aufenthalts bei ihr zu bezahlen haben. Die Vermieterin war demnach nicht wirklich freundlich und zeigte keinerlei Verständnis dafür, dass wir nicht in unserer Wohnung frieren möchten ( oder mit Winterjacke am Tisch sitzen wollen). Netterweise war Airbnb dort anderer Meinung und uns entstanden keine zusätzlichen Kosten.
Etwas erholt von der Horrorbustour und schließlich aufgewärmt durch unseren neuen Heizlüfter gingen wir auf Erkundungstour durch die wunderschöne Stadt Cusco!
Als erstes gingen wir zu dem San Pedro Market. Ein riesiger Markt voll mit kleinen Essenständen, Lebensmitteln und Kleidungsläden mit einheimischen Produkten. Das Beste war definitiv das leckere Avocado-toast mit frittiertem Käse für nur 3 Soles ( ca. 80 cent ).
Hier kauften wir auch die sogenannten Coca- Blätter.
Ein paar Infos über die getrockneten Cocablätter:
- Schmeckt wie Grüntee.
- Wirkung: vergleichbar mit Kaffee
- Kann als Tee getrunken werden
- Traditionell werden ca. 10 Blätter zusammengerollt, etwas gekaut und anschließend für 20-30 Minuten in der Wange gelassen.
- Soll der Höhenkrankheit vorbeugen ( hilft Müdigkeit, Hunger & Kälte zu verdrängen )
- Keine Suchtgefahr
- Ist in Deutschland illegal ( wir können euch also leider keine zum Probieren mitbringen!)
Weiter ging es in die Altstadt zum ,,Plaza de Armas‘‘. Wunderschöner Platz mit den alten Häusern und ihren schönen Holzbalkonen. Alles ist weihnachtlich geschmückt, es gibt kleine Essenstände an jeder Ecke oder Verkäufer, die mit ihren Alpakas umher spazieren. Und Alpakas sind soooooooo süß!!! Insgesamt ist die Stadt sehr sauber. Es gibt hier allerdings sehr viele freilaufende Hunde, daher liegt gerade außerhalb des Stadtinneren viel Kot auf dem Boden. Außerdem könnte man auch hier wieder in ein riesiges Loch mitten auf dem Fußweg verschwinden ( Also: Watch your Steps!).
Hier in Cusco ist es nicht unüblich überall auf dem Boden, Tischen oder in Plastikeimern die zum Verkauf stehenden toten, gerupften Hühner zu sehen oder aber auch die Delikatesse ,, Guinea Pig‘‘ ( Art Meerschweinchen ).
Schön in der prallen Sonne und dazu kriecht auch noch nicht selten das ein oder andere Insekt hinüber. Saubere, geschnittene Fingernägel oder irgendeine Art Handschuhe sind bei den Verkäufer/innen nicht oft gesehen. Das richtige Wort wäre hier glaube ich: Gewöhnungsbedürftig. Aber ich denke jeder der schon mal in Asien war ist abgehärtet! Max und ich essen also trotzdem das Fleisch und warum auch immer haben wir keinerlei Magenprobleme. Gott sei Dank! Das Essen ist hier einfach nur Hammer Lecker und super günstig! Man sollte halt nur nicht zu genau hinsehen 😉 ! Falls der ein oder andere jetzt sagt : ,,Das würde ich nicht essen“ – Viel Spaß beim Essen finden. Ohne Chicken? Ohne Schwein? Kaum möglich. Klar auch hier gibt es vegetarische Optionen. Aber unsere vegetarischen, im Resteraunt bestellten Optionen, sahen ungefähr so aus : Sandwich mit Wurst oder Reis mit Gemüse und ab und zu ausversehen eins, zwei, drei kleine Stücken Chicken. Falls du in den wirklich lokalen Restaurants gehst, gibt es zu 99 % nicht mal ein Gericht ohne Fleisch und du wirst etwas schief angeguckt, wenn du einfach nur Gemüse mit Reis bestellen möchtest. Das machen sie auch nicht. Ich schätze das viele Gerichte schon vorher zubereitet und gemixt werden und deshalb es nicht möglich ist einfach das Fleisch wegzulassen. Natürlich gibt es irgendwie die Möglichkeit als Vegetarier zu überleben, aber es ist hart. Zumindest härter als in Deutschland! Frisches Gemüse und Obst haben sie, doch du musst eben aufpassen was und wo du bestellst.
Bilder sagen mehr als 1000 Worte:
Cusco besitzt eine halbe Million Einwohner und war damals die Hauptstadt des Inkareichs. Daher kann man hier auch eine Tour nach der anderen buchen, um etwas über das Leben und die Kultur der Inka zu erfahren. Hierfür holten wir uns ein Kombi-Ticket, das sogenannte ,,Boleto Turistico‘‘. Dies kostete 130 Sol und war für 10 Tage nutzbar.
Wir machten als erstes die Maras y Moray Tour:
Moray ist eine alte Inka-Anlage und wurde damals für die Landwirtschaft genutzt. Es wurden bspw. eine Menge Kartoffeln in unterschiedlichsten Sorten und Farben angepflanzt. Durch die Steine unter der Erde versickert das Wasser, so dass es nicht zu einer großen Wasseransammlung kommt.
Für nur 10 Sol (2 Euro extra) konnten wir ein Mosaik aus 4000 Salzfeldern in der Nähe von Cusco besuchen.
Außerdem wurde uns bei der Tour noch gezeigt, wie verschiedenste Stoffe hergestellt werden. Besonders interessant war aus welchen Mitteln sie die Farbe gewonnen haben. Auf den Kaktusblättern lauern beispielweise kleinste Parasiten, die beim Zusammendrücken eine rote Flüssigkeit verlieren.
Später schlenderten wir noch über den schönen Weihnachtsmarkt von Cusco, der sich direkt auf den Plaza de Armas befand. Eigentlich findet der Markt nur einmal im Jahr am 24.12. statt, jedoch wurde dieser Corona bedingt über ein paar Tage verteilt. An jeder Ecke gab es Punsch, kandierte Äpfel, Zuckerwatte oder Schmalzgebäck. Super Lecker! 1000 Menschen liefen hier umher und aufgrunddessen war es manchmal ziemlich schwierig überhaupt von A nach B zu gelangen. Über Cusco gibt es eine Mengeee zu erzählen, aber in den nächsten Tagen werde ich euch erstmal von unserem ganz besonderen Abenteuer erzählen.
Wir machten eine der TOP 25 Wanderungen der Welt mit! Den sogenannten ,, Salkantay Trek‘‘!
Next Stopp: 5 Tage Pure Wildnis!