Australien-Teil 2🦘
Rückblick 2018/19
Die Reise geht allein weiter☀️
Jessi & ich bekamen beide ein unterschiedliches Jobangebot, daher trennten sich unsere Wege. Traurig, aber wahr 😢😀
Ich hatte einen Au-pair Job gefunden, bei dem ich 350 Dollar die Woche bekam und auf 3 Kinder aufpasste. Damals waren sie 7 J. , 5 J. und 2 Jahre alt. Zusätzlich konnte ich bei der Familie kostenlos wohnen und essen. Nachmittags und am Wochenende habe ich meist auf der Farm ausgeholfen, um mir etwas extra Geld dazuzuverdienen. Meistens bekam ich 600 – 700 Dollar die Woche ausgezahlt. 🤑 Zugegeben, hatte ich ganz schönen Bammel! 😨Auf einmal allein reisen? Kann das gut gehen?😰 Jeder der mich kennt, weiß das ich manchmal etwas verpeilt sein kann😳. Manchmal ist das gut, aber sobald es darum geht wieder zurück an den richtigen Ort zu finden – könnte es schwieriger werden. Mein Orientierungssinn ist wohl nicht gerade der Beste. Und glaub mir, ich dachte wenigstens auf den Reisen wird es besser werden. Nein. Es hat sich nichts getan. Du kannst gar nicht glauben, an was für skurrile Orte ich manchmal gelandet bin. DANKE, DANKE, dass es Google Maps gibt – sonst meine Lieben – hättet ihr mich wahrscheinlich nie wieder gesehen 😀 So…., weiter gehts im Text… Jessi fing einen Job in Sydney an, daher brauchte sie unser Auto nicht & ich konnte daher mit Apollo (unser Auto) zu meiner Arbeit, als Aupair & Farmarbeiterin, ins Outback fahren. Hier fängt der erste Punkt an. Outback? Voll gefährlich! Da sind doch schon sooo viele gestorben. Verdurstet. Verunglückt. Diese Strecke allein fahren? Wer kennt diese Horrorstorys nicht? Meine Gastmutter bat an, mich abzuholen, jedoch fuhr ich letztendlich doch lieber allein. Warum auch immer… Eins kann ich sagen: Es war unglaublich schön!🥰 Bereits auf der Strecke sah ich sooo viele Tiere und über mir kreisten hunderte von Adlern🦅. Einmal blockierte eine Herde Schafe meinen Weg ⤵️😀.
Auf dem nächsten Bild siehst du rechts oben in der Ecke, in einer wunderschönen, ultra schlechten Qualität einen Emu, der die Straße überquerte. Leider hatte ich auf meinen Reisen durch Australien eine wirklich schlechte Handykamera & daher kann ich dir nichts anderes bieten – betrachte es einfach als Retro/Vintage oder wie auch immer. Eigentlich dauerte meine Fahrt bis ins Outback 7 Stunden und 19 Minuten. Mit den ganzen Tierstopps & Bewunderungen brauchte ich mindestens doppelt so lange 😀.
Als ich dann schließlich kurz vor Abend ankam, erwartete die Gastfamilie mich bereits. 😊Die nächsten Tage passte ich auf die unglaublich liebenswerten Kinder meiner Gasteltern auf! Aus einigen Backpacker-Geschichten habe ich schon so viel Schlechtes über die Au-pair Arbeit in Australien gehört. Allerdings muss ich sagen, dass ich es absolut Klasse fand! Meine Gastfamilie war aber auch wirklich suuuuper Nett! 🙂 Außerdem liebte ich die Farmarbeit an den Wochenenden. Du kannst gar nicht glauben, wie viel Spaß mir das gemacht hat🤩! Die Familie hatte rund 450 Rinder, dazu kamen noch 2 Schweine, eine Ziege, 3 Hunde, Hühner & mehr. Während meiner Zeit dort starb ein Schwein (höchstwahrscheinlich an einem Schlangenbiss – da das Nest ganz aufgewühlt war😢).
Bei der Arbeit mit den Rindern habe ich beim Mastern geholfen. Sprich, ich half dabei, die Rinder langsam, kilometerweit in die Yards zu treiben. Du bist voller Adrenalin, wenn du dich vor so einen riesigen Bullen stellst und versuchst diesen nach vorne zu treiben. Wusstest du? : Wenn ein Rind aggressiv wird, rennt es direkt auf dich zu und stoppt nicht! 😃
An einem Tag besuchte ich den Nachbarn, der eine Schaffarm hatte. Es war unglaublich interessant seinen Alltag kennenzulernen und zu sehen wie die Schafe geschoren wurden. Dies geschieht nur 1 – 2 mal pro Jahr, deshalb war ich so froh, dieses einmal mitzuerleben. Insgesamt sah die Arbeit ziemlich anstrengend aus. Ich mein, so ein Schaf wiegt ja auch ganz schön was. Wusstest du, dass Schafe ihre meiste Zeit mit Fressen verbringen? 🐑
Insgesamt lernte ich eine ganze Menge & sammelte unglaublich viele Erfahrungen: Ich fuhr das erste Mal Motorrad, lernte mit vers. Gewähren zu schießen, fuhr durch das Outback mit einem Quad und und und…. Es war eine so aufregende Zeit & ich will nicht eine Sekunde davon missen! 😊
Wusstest du, dass Kängurus für die meisten Farmer eine echte Plage sind? Sie sind einfach überall. In einem Bericht habe ich mal gelesen, dass es doppelt so viele Kängurus in Australien gibt, wie Einwohner. Leider richten die Kängurus jede Menge Schäden auf den Feldern an. Wie du unten auf dem rechten Bild siehst, hängt dort an einem Zaun ein verunglücktes Känguru, oder zumindest das, was noch davon übrig geblieben ist…☹️ die Kängurus versuchen über die Zäune zu springen, jedoch bleiben sie dabei manchmal am Draht hängen. Dort sind sie dann mit den Beinen so stark eingeklemmt, dass sie es nicht schaffen sich zu befreien. Ein grausamer Anblick ☹️!
Das Reparieren der Zäune gehörte auch zu meinen Aufgaben im Outback. Das Wetter war sehr heiß und lag meistens bei ungefähr 45 Grad Celsius. Schon beim Einatmen trocknet dir der ganze Mund aus. Daher war kaltes Wasser ein absoluter Genuss für mich! Es gibt aber zum Glück Tabletten gegen Dehydration! Besonders nervig sind die ganzen Fliegen im Outback! Sie kleben überall an deinem ganzen Körper. Ohne Musik im Ohr wäre ich irre geworden😃🪰🪰🪰. suummmm suummmmm summmmm 🤯😬
Nach ungefähr einem Monat war es Zeit auf Wiedersehen zu sagen. 😢 Aber ein bisschen freute ich mich auch endlich mal wieder unter Leute zu kommen. Mit aufgedrehter Musik fuhr ich daher Richtung Zivilisation🙂. Die Straße war aus Sand & die Sonne prallte aufs Auto. Zwischendrin waren immer mal wieder Rillen auf dem Boden, sodass ich etwas langsamer fahren musste. Tja, und dann passierte es. Sowas von schnell. Und unerwartet. Als ich auf die Bremse trat, um erneut langsamer zu werden, schwankte das Auto nach rechts rüber. Dann nach links. Dann nach rechts. Danach wieder nach Links. Ich verlor jegliche Kontrolle über mein Fahrzeug. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Ich wusste in diesem Moment genau, was passiert. ,,Janet, du wirst jetzt einen Unfall haben. Und du kannst nichts dagegen tun.“ Tja. So ließ ich also mein Schicksal über mich entscheiden.
PUFFF. PUFFF. Ich war kerzengerade. Mein ganzer Körper war angespannt. Es dauerte etwas, bis ich realisierte, dass mein Auto auf der Seite lag. Die Musik lief weiterhin lautstark im Hintergrund. Diesen Song werde ich nie vergessen. Tim Benzko. ,,Ich Laufe“. Naja, auf alle Fälle bekam ich , nachdem ich mühsam versuchte diese blöde Musik aus zubekommen, eine kleine Panikattacke. SCHEIßE. Was ist, wenn das Auto gleich anfängt zu brennen?? Oder wenn es explodiert????💥Ich muss hier raaaaauuuuus😨!!! Japps. Da sieht man wieder: Zu viel fernsehen ist nicht gut für einen📺❌. Nachdem ich es dann endlich geregelt bekommen hatte, befreite ich mich aus dem Gurt – was gar nicht mal so einfach ist, wenn du im Auto auf der Seite liegst. Anschließend versuchte ich die Tür über mir aufzubekommen, um aus dem Auto herauszuklettern. Leider war die andere Tür ja eins mit dem Boden geworden😀. Als ich es dann etwas unelegant aus dem Auto geschafft hatte, entfernte ich mich erstmal mit ein paar Sicherheitsmetern vom Auto ( Explosionsgefahr und sooo 😋 ).Mein Körper fühlte sich ganz drückend an. Das kann ich gar nicht beschreiben. Ich war voller Adrenalin. An meinem Schienbein lief Blut entlang & ich dachte schon – jetzt muss ich sterben. Aber ob du es glaubst oder nicht. Ich hatte außer einer super kleinen Schramme, absolut gar nichts. Keinerlei Verletzungen. Du kennst das wahrscheinlich, wenn du dich irgendwo schneidest und das Blut nur so läuft, aber es tut überhaupt nicht weh & ist auch überhaupt nicht schlimm. Ja, genau so in etwa war es bei mir. Also es hätte schlimmer kommen können 😀. Nachdem ich also abgecheckt hatte, dass alles mit mir in Ordnung ist & ich etwas umher fluchte & weiter Panik verbreitete, zückte ich schließlich mein Handy. Und JUHU. Fast vergessen. In der Pampa gibt es ja kein Netz. Super😠! Das nächste Haus war extrem weit entfernt & niemand weit und breit. Meine Gastfamilie fährt ungefähr 1x im Monat in die Stadt🚘. Na, da hat sich doch Hoffnung breit gemacht. Aber…. Warum auch immer….Warum auch immer ich ständig solch ein Glück habe, bekam ich für ca. eine halbe Minute Empfang. Eigentlich unmöglich an diesem Ort. Ich schrie nur durchs Telefon: Accident. Accident. ( Unfall, Unfall). Nach knapp einer Stunde traf mein Gastvater ein & kümmerte sich um mich. Ein Glück 🙏
Unser schöner Apollo… Da lag er nun. Halbtot… Ich war so sauer. Und traurig. Und achhh…. Alles aufeinmal… Na ja, kurz und knapp: Das Auto wurde in die Werkstatt, ins nächstgelegene Dorf, gebracht. Dort wollten sie 1000 Euro für die Reparatur haben. Ich sagte daher Tschüss zu meinem hart erarbeiteten Geld🙋🏼♀️💸. Eine Nacht in dem Dorf, in dem sich die Werkstatt befand, kostete ungefähr 200 Dollar🤑. Übertrieben teuer und für mich damals unbezahlbar😵! Ich probierte mein Glück und ging von Laden zu Laden, um nach einem Job Ausschau zu halten👀. Niemand…😔 Nichts… 😞 Die Menschen dort waren froh, dass sie ihre Läden überhaupt alleine halten konnten. Doch meine Suche hatte sich trotzdem gelohnt. Ich traf nämlich auf Debbi. Einen wunderbaren Menschen😊! Sie unterstütze mich so sehr in dieser Zeit🙏. Ich durfte in ihrer Ferienwohnung schlafen, was mir eine Menge Geld ersparte🐷!
Außerdem war ich mega glücklich, dass unser Auto wenigstens reparabel war…😍 Hahahha, falsch gedacht… Ich fuhr ca. 30 Minuten in Richtung Strand – voller Vorfreude… und PUFF. Unser geliebtes Auto starb endgültig…😢 Ich blieb mitten auf der Straße stehen und durfte abgeschleppt werden. Motorschaden. Ich habe bis heute keinen Cent von der “unnötigen 1000 Euro Reparatur“ zurückbekommen… & habe daher alles vollkommen umsonst bezahlt… So viel Erspartes… Ich war so sauer😡. So richtig sauer😤. Letztendlich musste ich unseren Apollo dort lassen & mit dem Bus weiterziehen. Du glaubst gar nicht, wie viele Dinge ich in diesem Auto zurücklassen musste… Ich konnte ja nicht alles mitschleppen…. 💔
New Castle☀️
So fuhr ich nun also nach New Castle. Dort lernte ich tolle Menschen kennen, sodass ich den ganzen Albtraum fast vergessen konnte😌! An diesem Ort blieb ich auch eine ganze Weile, da ich einen Job im Café anfing☕️. Außerdem konnte ich kostenlos im Hostel schlafen, im Gegenzug musste ich nur 1-2 Stunden pro Tag sauber machen. In New Castle hatte ich daher eine perfekte Möglichkeit gefunden, um schnell meine Kasse wieder aufzufüllen 💰💰💰.
Ein besseres Heilmittel gegen Kummer als das Meer gibt es nicht!🥰
Coffs Harbour☀️
Nach einiger Zeit verließ ich wieder New Castle und fuhr nach Coffs Harbour🚍. Dort arbeitete ich in einer coolen Bar🍸. Zusätzlich schlief ich wieder einmal kostenlos in einem Hostel, wofür ich einen Fahrdienst machte. Das absolut coolste am Hostel war, dass ich gratis Stand-up-Paddling konnte und der See nur 5 Minuten entfernt war. Hierbei sah ich strahlend blaue Krebse & hunderte von Rochen😍. Wusstest du, dass Rochen springen können? Ich hab ein Video auf meinem Instagram Profil, auf dem du das sehen kannst! Dort hüpften sie kurz vor Sonnenuntergang ca. 1 Meter hoch! Echt krass!😦
Wieder einmal muss ich betonen, wie HAMMER die Strände in Australien sind!!!😍☀️🏖
Brisbane☀️
Dann war es endlich so weit und mein damaliger Freund und meine beste Freundin kamen mich besuchen. Nach so einer langen Zeit bekommst du echt ab und zu Heimweh… Deshalb habe ich mich echt extrem dolle gefreut! Wir erkundeten Brisbane zusammen ( schöööne Stadt!!! ) & quatschten ooohne Ende. Ich hatte ziemlich viel zu erzählen…😀! Wir besuchten in Brisbane unter anderem den weltberühmten Australian Zoo. Auf diesem Gelände wurde Steve Irwin ( der “Crocodile Hunter“ ) beigesetzt. Ich fand ihn sooo toll. Damals als Kind hatte ich seine Serie total oft geschaut… Leider aber starb er während seiner Dreharbeiten an den Folgen des Stichs eines Stachelrochens. ☹️ Auch noch total schön zu sehen in Brisbane: Der botanische Garten, die Story Bridge & South Bank!
Mooloolaba☀️
Mooloolaba ist eine kleine Stadt im Südosten von Queensland und gehört zur Sunshine Coast. Wer es liebt am Hafen lang zu spazieren oder an einem wunderschönen Strand in der Sonne zu bruzeln, ist hier genau richtig! Der Ort ist sehr ruhig, jedoch findest du auch einige Bars mit toller Livemusik!🎶
Townvsville City☀️
Townsville ist eine Küstenstadt im Nordosten von Queensland. Hier gibt es eine tolle Uferpromenade! Abends hingen wir immer beim Sportplatz ab und spielten Basketball mit ein paar coolen Leuten!🏀
Magnetic Island☀️
Ein absoluter Traum! Zu meinen absoluten Highlights gehörten hier: das Schnorcheln entlang der spektakulären Riffe, unsere Wanderung ( “Forts Walk“ ) und die
Sichtung der Rock Wallabies & Koalabären. Außerdem solltest du den Sonnenuntergang nicht verpassen!🌅
Mission beach☀️
Ohh, ich habe es geliebt, am Strand von Mission beach entlang zu joggen. Der Strand war menschenleer!😍🙏 Eigentlich kam ich nur nach Mission Beach, da mir das Hostel einen Farmjob versprach, auf den ich letztendlich leider viel zu lange warten musste… Letztendlich zog ich wieder weiter… Leider läuft halt nicht immer alles nach Plan, aber trotz alledem habe ich die Zeit genossen! ❤️
Was ist besser : Allein zu reisen oder gemeinsam?☀️
Es gibt bei beiden Varianten Vor- und Nachteile! Ganz klar… Doch eins habe ich gelernt: Auf meinen Reisen ohne Begleitung war ich nie wirklich allein. Ich habe tausende von Menschen getroffen und definitiv viel mehr als bei meinen Reisen mit einer weiteren Person. Schon komisch, oder? Wenn du eine andere Person dabei hast, ist es für dich meist selbstverständlich dich mit ihr irgendwo an einem zweier Tisch zusetzen, die Aktivitäten gemeinsam zu planen und miteinander zu quatschen. Bist du jedoch allein, kommen erstens: Andere Menschen eher auf dich zu und sprechen dich an. Zweitens: Gehst du eher auf andere Menschen zu oder setzt dich einfach nur an größere Tische. Anfangs war ich etwas zurückhaltend, jedoch habe ich gemerkt, dass es so einfach ist, mit anderen Backpackern in Kontakt zu treten! Und wenn du dich nicht trauen solltest auf andere zuzugehen, verspreche ich dir – es dauert nicht lange bis du von irgendjemanden angequatscht wirst 😋 Wir Backpacker haben nämlich alle eine große Gemeinsamkeit: Wir lieben das Reisen!